Die Stadtverwaltung Meiningen hat ihr erstes LoRaWAN-Gateway auf Basis des "The Things Network" (TTN) in Schloss Elisabethenburg in Betrieb genommen. Damit steht allen Interessierten ein offenes Funknetz im Kernstadtgebiet zur Verfügung.
Citizen-Science-Projekte laden alle auch mit wenig Technik-Vorwissen zur Nachnutzung und zum aktiven Mitmachen und Erheben von eigenen Umweltdaten wie Feinstaubbelastung, Lärm, Temperatur, Luftfeuchte oder UV-Belastung mittels LoRaWAN-Sensoren ein. Projekte wie "SENSOR.COMMUNITY" (https://sensor.community) und "senseBox" (https://sensebox.de/) liefern passende Bauanleitungen und Integration der Daten in öffentliche Onlineportale.
Die LoRaWAN-Technologie zeichnet sich insbesondere durch eine hohe Energieeffizienz und Reichweite (bis zu mehreren Kilometern) bei niedriger Datenübertragung aus. Sie ist deshalb hervorragend geeignet, um Daten von Sensoren zu übermitteln, die im Batteriebetrieb eine Laufzeit von bis zu 10 Jahren ermöglichen. Die Stadtverwaltung hat mehrere Projekte, in denen der Einsatz erprobt wird. Hierzu zählt neben der Steuerung von Heizkörpern zur Erhöhung der Energieeffizienz auch die automatisierte Erfassung von regelmäßig notwendigen Messwerten wie Strom- und Wärmeverbräuche der städtischen Liegenschaften.
Die Wahl eines offenen Funknetzes, das allen kostenfrei zur Verfügung steht, unterstreicht die Bestrebungen für den Einsatz von mehr Open Source nicht nur bei der Stadtverwaltung, sondern auch an immer mehr Standorten in Thüringen.
So gibt es bereits eine Kooperation mit dem Thüringer Finanzministerium sowie dem Landesarchiv Thüringen, Abt. 4, Staatsarchiv Meiningen. Dort wurde im Schloss Elisabethenburg und am neuen zentralen Archivstandort in der Lindenallee 2a (ehem. Bundesbankgebäude) ein automatisiertes Klimamonitoring auf Basis der LoRaWAN-Technologie eingeführt. Durch die Digitalisierung der Klimaüberwachung ist eine zeitnahe Abfrage und Auswertung von Umweltsensoren sowie im Fehlerfall eine kurzfristige Alarmierung und Störungsbeseitigung möglich.
Darüber hinaus existieren zahlenreiche weitere Anwendungsfälle wie die Füllstandsmessung von Müllcontainern zur effizienteren Routenplanung, Pegelstandsüberwachung von Gewässern und Zisternen oder die Verkehrszählung.