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STADTWALD
Der Meininger Wald gehört seinen Bürgern. Sie haben das letzte Wort, wenn es darum geht, wie der Stadtwald in Zukunft behandelt werden soll. 2019 hat die Stadt beschlossen, den Wald möglichst natürlich zu halten und ihn so weiterzuentwickeln.
Der Meininger Stadtwald ist ein Ort zum Staunen, Lernen und Mitgestalten. Hier erfahren Sie, wie wichtig der Stadtwald für Meiningen ist. Welche Bäume wachsen hier? Wie hat sich die Landschaft verändert? Welchen Einfluss hat der Klimawandel? Warum muss der Wald geschützt werden und wozu brauchen wir ihn? Das und noch vieles mehr können Sie hier nachlesen.
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Stadt Meiningen
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Der Meininger Stadtwald
In der Landschaft rund um Meiningen gibt es heute viel Wald. Das war allerdings nicht immer so. Auf alten Gemälden und Fotos aus dem späten 19. Jahrhundert ist zu sehen, dass damals viele Felder und Wiesen für die Landwirtschaft genutzt wurden. Erst um das Jahr 1900 wurden wieder viele Bäume gepflanzt - vor allem Fichten und Schwarzkiefern.
Vor ungefähr 20 Jahren war der Meininger Stadtwald etwa 900 Hektar groß. Jetzt sind es über 2.000 Hektar, also mehr als doppelt so viel. Woran liegt das? Seitdem sind neue Orte zu Meiningen dazugekommen. Die größten Flächen gehören zu Herpf, Stepfershausen, Sülzfeld und Wallbach.
Die Baumarten im Stadtwald halten sich in etwa die Waage. Fichte, Kiefer und Lärche sind die häufigsten Nadelbäume. Die Buche ist mit Abstand der häufigste Laubbaum, gefolgt von Ahorn, Esche und Eiche. Insgesamt wachsen hier jedoch etwa 30 verschiedene Baumarten.
Der Klimawandel hat großen Einfluss auf den Wald. Besonders starke Hitze und lange Trockenheiten setzen den Bäumen erheblich zu, vor allem auf den Muschelkalkböden. Viele Fichten und alte Buchen sind in den letzten Jahren bereits abgestorben. Der gewohnte Wald sieht heute ganz anders als früher und verändert sich stetig. Aber es gibt noch Hoffnung: An vielen Standorten wachsen schon wieder junge Bäume, die den alten Wald nach und nach ersetzen sollen.
Die Stadtverwaltung Meiningen kümmert sich gewissenhaft um den Wandel des Waldes. Die Fachleute treffen dabei ihre Entscheidungen mit viel Wissen und Erfahrung. Aus diesem Grund ist die Stadt Meiningen bei dem Projekt "Wald-Allianz" dabei. Das Projekt gehört der Naturwald-Akademie an und soll helfen, den Wald umweltfreundlich zu behandeln.






Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume
Bisher ging es in der Forstwirtschaft vor allem darum, viel Holz zu fällen und zu verkaufen. Das soll sich jetzt ändern! Der Schutz der Wälder soll zukünftig mehr im Fokus stehen als der Verkauf von Holz.
Die drastischen Folgen des Klimawandels erfordern neue Ideen und Lösungen:
- Den Waldboden schützen und ihn damit stärker machen.
Das Befahren des Waldbodens mit Maschinen wird deutlich reduziert. Der Abstand der Fahrschneisen wird von 25 Metern auf 50 Metr vergrößert - natürlich sind auch noch größere Abstände möglich.
- Das Klima im Wald erhalten oder wiederherstellen.
Ein geschlossenes Kronendach soll den Wald in Zukunft besser vor Trockenheit und Hitze schützen.
- Der Wald soll dichter werden.
Damit wieder mehr Bäume wachsen können, muss viele Jahre lang weniger Holz gefällt werden. Dadurch soll deutlich mehr Holz nachwachsen, als entnommen wird.
- Bäume wie Fichten und Kiefern werden weniger gepflanzt.
Der neue Wald besteht hauptsächlich aus Laubbäumen, die sich von selbst verbreiten. Auf den Kalkböden in Meiningen wachsen von Natur aus viele Buchen und andere Laubbäume.
- 10% des Waldes werden nicht mehr bewirtschaftet.
Auf diesen Flächen soll beobachtet werden, wie der Wald selbst mit Problemen umgeht. Die gewonnenen Erkenntnisse können später der Forstwirtschaft helfen, den Wald besser zu schützen und zu pflegen.
Wozu brauchen wir den Wald?
Starker Regen kann große Schäden verursachen. Die Wälder können über längeren Zeitraum viel Regenwasser aufnehmen und speichern, worduch die Grundwasservorräte aufgefüllt werden können. Dadurch steigen Bäche und Flüsse weniger stark an und Rettungskräfte gewinnen Zeit, um Menschen zu helfen.

Warum bleiben tote Bäume im Wald stehen?
Im Stadtwald bleiben viele tote Fichten, die vom Borkenkäfer befallen wurden, stehen.
Dafür gibt es gute Gründe:
- Borkenkäfer befallen nur lebende Bäume. Die Toten sind für den Schädling nicht mehr interessant.
- Auch tote Bäume spenden dem Waldboden zusätzlichen Schatten. Dadurch bleibt der Waldboden feucht und trocknet nicht so schnell aus.
- Das tote Holz liefert dem Boden Nährstoffe und speichert viel Wasser. Das kommt wiederum jüngeren Bäumen zugute.
- Das Fällen der abgestorbenen Fichten mit großen Maschinen beschädigt oder zerstört viele der schon vorhandenen jungen Bäume.
- Totes Holz ist ein wertvoller Lebensraum für teils stark bedrohte Tiere, Pflanzen und Pilze.
Bildung und Wissen
Bildung und Wissen
Erholung und Hobby
Wald für Meiningen 2100 "Betriebsstrategie für den Stadtwald Meiningen"
Betriebsstrategie
Grunddaten zum Meininger Stadtwald
Forstliche Betriebsfläche: ca. 2.100 ha
Höhenlage: 270 bis 711 m üNN
Mittlere Lufttemperatur: 9,4 ° C
Durchschnittlicher Niederschlag: ca. 650 mm
Grundgestein: Unterer Muschelkalk mit kleinen Flächen auf Kalkton, Lößlehm und Lehm
Wuchsgebiet: Meininger Muschelkalk, Südthüringer Buntsandstein, Stedtlinger Gebiet überwiegend vorkommende Waldgesellschaften: Kiefer, Fichte, Buche
Personalausstattung:
3 Forstwirte, 1 Forstwirtschaftsmeister, Dipl.-Forstingenieur (FH)
Ansprechpartner:
Herr Dummer: 0151 42213072
Revierleiter Wallbach Herr Schulz: 0172 3480226
Revierleiter Sülzfeld Herr Storandt: 0172 3480368
Im Februar 2019 beschloss der Stadtrat, dass der Kommunalwald der Stadt Meiningen nach dem „Lübecker Modell“ und den „Naturland Richtlinien für eine ökologische Waldnutzung“ bewirtschaftet werden soll. Die Prüfung der Waldbewirtschaftung fand im Juni statt und am 31.07.2019 erhielt die Stadt Meiningen das Naturlandzertifikat. Im Fokus stehen hierbei insbesondere die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit sowie die Waldbewirtschaftung mit dem Ziel der Entwicklung eines klimastabilen, vorratsreichen Dauerwaldes. Weiterhin werden nicht bewirtschaftete Referenzflächen ausgewiesen, die eine langfristige Beobachtung zu den natürlichen Vorgängen der Waldentwicklung zulassen und die Möglichkeit bieten, die daraus abgeleiteten Erkenntnisse in die Behandlung der Wirtschaftswälder einfließen zu lassen.




