Zuchthausmuseum Untermaßfeld
Ein Einblick in 200 Jahre Justizgeschichte
Wie geht es zu hinter Stacheldraht oder der moderneren Wand aus Plexiglas? Was stimmt von den vielen Klischees, die oft im Gespräch sind? Sicher — an Burgverlies und Dunkelzelle bei Wasser und Brot glaubt kaum noch jemand. Ist es aber, wie mitunter behauptet, der Luxusaufenthalt, mit Tischtennisraum und Fitnessstudio, mit Fernsehen und Bibliothek, bei dem es den Gefangenen besser geht als so manchem „da draußen“? Ein Blick hinter die Gefängnismauern, Einblick in diese andere Welt „da drinnen“, war bisher kaum möglich. Erst jetzt in einem Museum, das in dieser Form in Deutschland eine Einmaligkeit darstellt, nirgendwo anders ein zweites Mal existiert.
Im Zuchthaus-Museum, direkt in den Räumlichkeiten der Justizvollzugsanstalt Untermaßfeld, kann sich nun jeder ein eigenes Bild vom modernen Strafvollzug machen, er kann anhand von reichlich dokumentarischem Material sehen, wie sich die Justiz in den letzten 200 Jahren verändert hat. Wie sah der Strafvollzug im Jahr 1813 aus, nachdem Herzogin Louise Eleonore von Meiningen am 10. November 1812 angewiesen hatte, im Schlosse zu Maßfeld eine Arbeitsund Zuchthausanstalt einzurichten und am 17. Juli 1813 die ersten Gefangenen eingeliefert worden sind. Wie hat er sich weiterentwickelt in den Jahrzehnten nach dem Herzogtum?
Im Kaiserreich, in der Weimarer Republik, im Dritten Reich und in Zeiten der DDR? Und welche Bedingungen gibt es für die Gefangenen heute im Freistaat Thüringen? Nach einer ersten Ausstellung vor 15 Jahren sind weitere Forschungen betrieben und die Sammlung erheblich erweitert worden. In nunmehr zehn Räumen, auf 41 Schautafeln, in 37 Vitrinen und elf Glasschränken werden auf einer Ausstellungsfläche von 260 Quadratmetern über eintausend historische Dokumente, Kleidungsstücke und Einrichtungen der Zellen in den verschiedenen Zeitepochen gezeigt. Ein Verließ, eine Folterkammer mit Schafott und Streckbank, mit einem Ä Folterstuhl und einem Pranger werden sicher die Blicke der Besucher auf sich ziehen.
Öffnungszeiten
März bis November
Geöfnet jeden 2. und 4. Samstag im Monat von 12:00 - 16:30 Uhr
Letzter Einlass: 15:45 Uhr
Sonderführungen für Gruppen auf Anfrage
Zuchthaus-Museum, Karl-Marx-Straße 8, 98617 Meiningen
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