Berühmte Literaten
Ludwig Bechstein
Ludwig Bechstein
1801-1860
Nach vorzeitigem Verlassen des hiesigen Lyceums nahm Bechstein eine Apothekerlehre in Arnstadt auf, die er 1822 mit der Gehilfenprüfung abschloss. In jener Zeit entstanden erste literarische Arbeiten, 1823 erschien sein erstes Buch „Thüringische Volksmährchen“. In den Folgejahren war Bechstein an Apotheken in Meiningen und Salzungen tätig.
1828 wurde Herzog Bernhard II. Erich Freund von Sachsen-Meiningen auf den literarisch begabten Untertan aufmerksam. Er ermöglichte Bechstein von 1829 bis 1831 Studien der Philosophie, Geschichte, Literatur und Kunst in Leipzig und München. Anschließend war Bechstein als herzoglicher Bibliothekar und Archivar bis zu seinem Tod in Meiningen angestellt.
Diese berufliche Position begünstigte seine literarischen und wissenschaftlichen Vorhaben, in deren Mittelpunkt die Regionalgeschichte stand. In den folgenden Jahrzehnten publizierte Bechstein eine Vielzahl von belletristischen (Gedichte, Versepen, Erzählungen, Romane) und wissenschaftlichen Werken mit historischen Stoffen.
Sein Schaffen vollzog sich in der Trinität von Dichtung, Forschung und Sammlung. Zum Zwecke der Forschungs- und Sammlungstätigkeit gründete der Polyhistor 1832 in Meiningen den „Hennebergischen alterthumsforschenden Verein“, dessen Direktor er bis zu seinem Tod blieb. Auch Bechsteins Reiseliteratur ist erwähnenswert.
Weiterführende Details
„Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes“ erschien schon 1835 bis 1838 in vier Bänden. Neben weiteren Sagenbänden publizierte Bechstein 1853 sein Hauptwerk auf diesem Gebiet: das „Deutsche Sagenbuch“. Der über 800 Seiten starke Band enthält 1000 Sagen aus dem gesamten damaligen deutschsprachigen Raum.
Im Stadtbild erinnern heute der Bechstein-Märchenbrunnen, das einstige Wohnhaus mit Gedenktafel und seine Grabstätte, sowie ein Ausstellungsraum im Literaturmuseum Baumbachhaus an Ludwig Bechstein.
Quelle: Meininger Museen, Dr. Andreas Seifert