Berühmte Persönlichkeiten
Königin Adelheit
Königin Adelheit
* 13. August 1792 (Meiningen)
† 02. Dezember 1849 (London)
Möglicherweise wäre die 25jährige Adelheid unvermählt geblieben, wenn sie nicht 1818 der Heiratsantrag des englischen Prinzen erreicht hätte. Sie war schon aus dem besten Heiratsalter heraus, da kriegerische Zeitläufe und die eingeschränkten Besuchsreisen wegen chronischen Geldmangels ihre Heiratschancen erheblich gemindert hatten.
Als Tochter Herzog Georgs I. von Sachsen Meiningen und Louise Eleonore, geborene von Hohenlohe-Langenburg, wuchs sie in relativ bescheidenen Verhältnissen auf. Bildung sowie seelisch-moralische Erziehung dagegen genossen im Hause Sachsen-Meiningen hohen Stellenwert. Hatten doch Mutter Louise Eleonore und Großmuter Charlotte Amalie - beide langjährige Regentinnen des Sachsen-Meininger Herzogtums - vorgelebt, wozu notfalls eine Prinzessin in der Lage sein muss, nämlich ein Staatswesen unter Hinteranstellung persönlicher Wünsche zu leiten.
Zur Heirat mit William Heinrich, Prinz von Großbritannien und Herzog von Clarence, aber musste sie von ihrer Mutter regelrecht überredet werden. Auch der Herzog von Clarence, der spätere König von Großbritannien, gehörte nicht mehr zu den Jüngsten. In einer vorangegangenen morganatischen Ehe mit einer Schauspielerin hatte er bereits 10 nicht erbberechtigte Kinder gezeugt und war bei der Hochzeit mit Adelheid 53 Jahre alt.
Da zu dieser Zeit der ältere Bruder George regierte, dessen einziges erbberechtigtes Kind aber gestorben war, erging die Order an die übrigen Geschwister, die alle entweder morganatisch oder gar nicht vermählt waren, schleunigst zu heiraten, um dem in England herrschenden Hause Hannover die Erbfolge zu sichern. So war Adelheids Aufgabe in erster Linie, möglichst viele gesunde Kinder zu gebären. Doch trotz aller Fürsorge lebten zwei Töchter nur kurze Zeit und auch zwei spätere Schwangerschaften endeten unglücklich.

Weiterführende Details
Auch soll er im Gegensatz zu Adelheid recht ungebildet gewesen sein. Seine Reden bezeichnete man in der Regel als die reinsten Katastrophen. Immerhin wurden unter seiner Herrschaft die Parlamentsreform durchgesetzt, die Städteordnung verbessert und die Sklaverei abgeschafft.
Durch das vom starken sozialen Engagement geprägte Wesen Adelheids lassen sich Verbindungslinien zwischen ihr und der Heiligen Elisabeth bis hin zur Prinzessin Diana ziehen. Wie Elisabeth von Ungarn, später von Thüringen, und Diana von Spencer, später von Wales, war Adelheid in bestem Hause geboren und Ehefrau eines reichen und mächtigen Mannes.
Mit nur begrenzten Machtbefugnissen ausgestattet, machte sie wie auch Elisabeth und Diana das Beste daraus. Für ihre Liebe und Unterstützung den Armen und Schwachen gegenüber wurde sie über die Landesgrenzen hinaus bekannt, geschätzt und geliebt. Als Königin, vor allem aber als Witwe kümmerte sich Adelheid um die Witwen und Waisen, um die Armen und Kranken. Nicht zuletzt half sie den hungernden Iren und Schotten, wo sie nur konnte.
Und wie Diana und Elisabeth war sie missgünstigen Hofintrigen ausgesetzt. Adelheid hatte vor allem von der Schwägerin ihres Mannes, der Mutter Victorias, nicht viel Gutes zu erwarten. Die spätere Königin Victoria bekannte später einmal sogar, dass sie Tante Adelheid mehr geliebt und vertraut hätte als ihrer eigenen Mutter.
So ist ihr u.a. zu verdanken, dass sich Meiningen heute mit dem einstigen Hoftheater, dem Großen und Kleinen Palais in der Bernhardstraße sowie dem Schloss Landsberg von seiner schönen und repräsentativen Seite zeigen kann. Auch der spätere "Theaterherzog" Georg II. von Sachsen Meiningen behielt Adelheid stets in angenehmer Erinnerung, denn sie hatte ihm nicht nur schöne Bücher gekauft, zahlreiche Stiche geschenkt, sondern ihm auch seine geliebte erste Frau, Charlotte von Preußen, mit ausgewählt. Sie ermöglichte Georg Reisen an William Shakespeares Wirkungsstätten in Großbritannien und beflügelte damit eine Shakespeare-Renaissance für den gesamten deutschen Sprachraum durch das Hoftheater in Meiningen.
Ihrer großen Beliebtheit ist es wohl zu verdanken, dass in allen Gegenden des britischen Weltreiches Städte, Inseln und Landstriche - wie z.B. die australische Stadt Adelaide - nach ihr benannt wurden. Somit war die Prinzessin aus dem kleinen Thüringer Herzogtum zu einer Repräsentantin der Weltmacht Nr. 1 geworden. Im Meininger Schloss Elisabethenburg ist das Blaue Cabinet restauriert und ihr zu Ehren als Memorialstätte eingerichtet worden.
Quelle: Meininger Museen, Redaktion Axel Wirth
Berühmte und verdienstvolle Persönlichkeiten
Meiningen wurde nicht nur durch sein Theater zu einer begehrten Stadt, sondern auch durch das Leben und wirken von berühmten Personen. In der Vergangenheit wurden sowohl die Stadt als auch ihre Bürger durch besondere Taten dieser Berühmtheiten geprägt.