Berühmte Persönlichkeiten
Bernhard II.
Bernhard II.
* 17. Dezember 1800 (Meiningen)
† 03. Dezember 1882 (Meiningen)
Dennoch fällt die Gesamtbilanz seiner 45jährigen Regierungszeit bemerkenswert aus: Dank der Vorarbeit seiner Eltern und seiner Großmutter konnte er ein stabiles und funktionierendes Staatswesen übernehmen. Er drang auch weiterhin auf eine Sanierung der Finanzen im Staat und bei Hofe, was 1856 auch eintrat. Das Land bekam 1824 und 1829 eine Verfassung, die Bestand bis 1918 haben sollte. Bernhard II. betrieb die Entwicklung der Banken und der Infrastruktur entscheidend weiter.
Unter seiner Ägide wurde die Werra-Eisenbahn gebaut und Meiningen entwickelte sich zu einem Bankenstandort von nationalem Rang. Großen Anteil hatte Bernhard als Bauherr an der repräsentativen Verschönerung Meiningens. Außer dem ersten Meininger Theater entstanden Schloss Landsberg sowie Bernhard-, Marien- und Charlottenstraße als wichtige städtebauliche Ensembles. Durch den gotha-altenburgischen Erbanfall vergrößerte sich sein Herzogtum sowie die Bevölkerung um das Doppelte, auch wenn Bernhard dabei eine unrühmliche Rolle spielte und sich mit den meisten europäischen Großmächten überwarf.
Von seinem Vater Georg I. hatte er den programmatischen Namen bekommen: Bernhard nach seinem Urgroßvater, dem Gründer der sachsen-meiningischen Speziallinie und Ehrich Freund, weil er seine Diener und Untertanen ehren und ihr Freund bleiben sollte. Doch verlor Bernhard bereits im Alter von drei Jahren seinen Vater. Seitdem war er, der einzige männliche Vertreter des Hauses Sachsen-Meiningen, der Herrscher eines zwar kleinen, aber weitgehend autonomen Staates.

Weiterführende Details
Bernhard hing sehr an seiner Familie, war stolz auf sein Haus. Rührend ging er mit seiner Gemahlin um und fürsorglich mit Sohn und Tochter, sofern sie ihm zu Willen waren. Weitsichtig und verantwortungsvoll sorgte er für die gute Erziehung seines Sohnes.
Seiner Tochter gestattete Bernhard die Liebesheirat mit dem Altenburger Prinzen Moritz, obwohl die Thronfolger von England und Norwegen ihr Interesse bekundet hatten. So spontan wie er war, fiel sein Entschluss, sich in der verschärften österreichisch-preußischen Rivalität auf die Seite Habsburgs zu stellen. Doch Habsburg verlor und das kostete Bernhard seinen Thron. Er musste 1866 zugunsten seines Sohnes Georg II. abdanken.
Die vorher schon latenten Unstimmigkeiten zwischen Vater und Sohn kamen dadurch offen zum Ausbruch und steigerten sich durch die morganatische Heirat Georgs 1873 ins Unerträgliche. Sie gingen soweit, dass der Vater versuchte, seinen eigentlichen Feind Kaiser Wilhelm I. davon zu überzeugen, dass sein Sohn für regierungsunwürdig zu erklären sei. Erst vier Jahre vor seinem Tod war Bernhard in der Lage, den versöhnlichen Schritt zu gehen und zu schreiben: "Mama u(nd) ich sind bereit, Frau v. Heldburg (die Ehefrau Georgs) zu empfangen."
Quelle: Meininger Museen, Redaktion Axel Wirth
Berühmte und verdienstvolle Persönlichkeiten
Meiningen wurde nicht nur durch sein Theater zu einer begehrten Stadt, sondern auch durch das Leben und wirken von berühmten Personen. In der Vergangenheit wurden sowohl die Stadt als auch ihre Bürger durch besondere Taten dieser Berühmtheiten geprägt.