Beleuchtet wird die Situation von Kindern in den verschiedenen Heimen im staatlichen Erziehungssystem der DDR, die Stigmatisierung der Kinder und Jugendlichen, die psychischen Folgen der „Heimerziehung“ und der gesellschaftliche und politische Umgang mit dem Thema heutzutage.
Umgesetzt wird das Projekt von der Stadt Meiningen und dem Künstler Manfred May, der in Thüringen seit 2003 Ansprechpartner für ehemalige DDR-Heimkinder war, die entsprechende Anlaufstelle aufgebaut und bis 2013 geleitet hat. Weit über seine eigentliche Aufgabe in der Anlaufstelle hinaus wurde er Zeuge individueller Auseinandersetzung. Aus Texten, Erinnerungsstücken und Briefen entstand die edition H, in der Kinder und Jugendlichen selbst zu Wort kommen; man liest aus Akten und Protokollen ihrer Erzieher.
Die Ausstellung „…leise schreien!“ berichtet von Drangsal und Schmerz, denen Kinder in Spezialkinderheimen, Jugendwerkhöfen und Durchgangsheimen ausgesetzt waren und von ihren hartnäckigen Behauptungsbemühungen. Die Ausstellung wird am 24.10.2024 um 18 Uhr in der Villa Strupp eröffnet.
Am 03.12.2024 wird Prof. Dr. Silke Gahleitner von der Alice Salomon Hochschule um 10 Uhr in der Villa Strupp einen Vortrag halten, der sich an Verwaltungsmitarbeitende und Sozialarbeiter richtet. In dem Vortrag geht es um den achtsamen Umgang mit Menschen, die Erfahrungen als Heim- und Jugendwerkhofkinder und Jugendliche in der DDR machten. Im Juni 2022 wurde Silke Gahleitner als Mitglied der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs berufen. In der Kommission übernimmt sie unter anderem die Themenschwerpunkte DDR, Heimerziehung, Rituelle Gewalt.
Interessierte können sich bei Dr. Iris Helbing anmelden:
Da die betroffenen Menschen aus nachvollziehbaren Gründen nicht selbst in der Öffentlichkeit auftreten möchten, findet am 16.01.2025 um 18 Uhr in der Villa Strupp eine Podiumsdiskussion statt. Auf dem Podium kommen Dr. Anke Geier (Thüringer
Gespräche, die Dr. Iris Helbing, promovierte Historikerin und Fachbereichsleiterin Kultur, mit Zeitzeuginnen führt, werden anschließend verschriftlicht und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.